Ableitfähige Beschichtung
Ableitfähige Beschichtungen schützen Gewässer vor gefährlichen und schädlichen Substanzen. Sie erweisen sich als chemikalienbeständig und mechanisch hoch belastbar.
Die Lagerung von und der Umgang mit Chemikalien birgt Gefahren, die verheerende Folgen nach sich ziehen können. Eine ableitfähige Bodenbeschichtung eignet sich deshalb ideal für die Abdichtung mineralischer Bodenflächen gegen wassergefährdende Stoffe (wie z.B. Chemikalien). Außerdem ist die Beschichtung für den anlagenbezogenen Gewässerschutz bauaufsichtlich zugelassen.
Branchen, bei denen die ableitfähige Beschichtung hauptsächlich zur Anwendung kommt, sind:
- Fertigung und Montage
- Labors, EDV-Technik
- Elektronik
- Lackierkabinen
- Reinräume
- Chemische Industrie
- Lebensmittelindustrie
- Bereiche mit Explosionsgefahr etc.
Den Anforderungen entsprechend kann man auch EP- und PU-Beschichtungen ableitfähig machen.
Leitfähige Beschichtungen können in den verschiedensten Formen auftreten:
- Elektrostatisch leitender Fußboden (ECF)
- Ableitfähiger Fußboden (DIF)
- Antistatischer Boden (ASF)
- Leitfähiger Boden für ESD-Bereiche
Elektrostatisch-leitender Fußboden (ECF)
Das sind Fußböden, die einen ausreichend niedrigen Widerstand besitzen, um Ladungen schnell abzuleiten, wenn sie geerdet oder mit einem beliebig niedrigen Potential verbunden sind. Ein elektrostatisch leitender Boden ist durch einen Widerstand von < 1 x 10 hoch 6 Ohm gekennzeichnet.
Ableitfähiger Boden (DIF)
Das sind Fußböden, die eine Ladungsableitungen ermöglichen, wenn sie geerdet oder mit einem beliebig niedrigen Potential verbunden sind. Ein ableitfähiger Boden ist durch einen Widerstand zwischen 1 x 10 hoch 6 und 1 x 10 hoch 9 Ohm gekennzeichnet.
Der Spitzenwert des Entladestroms, der aus der Erdung eines geladenen Körpers durch einen ableitfähigen Boden resultiert, wird im Vergleich zu einem elektrostatisch leitenden Fußboden (ECF) verringert; die Zeit für die Ableitung der Ladung ist dagegen länger.
Der Vorteil des DIF-Boden gegenüber dem ECF-Boden: der Boden berücksichtigt neben dem Schutz von elektrostatisch sensiblen Bauelementen auch den Personenschutz.
Antistatischer Boden (ASF)
Das sind Fußböden, die eine Ladungserzeugung durch Kontakttrennung oder durch die Reibung mit einem anderen Werkstoff (zum Beispiel Räder oder Schuhsohlen) herabsetzen. Ein solcher Fußboden ist nicht unbedingt elektrisch leitend oder ableitfähig. Antistatische Fußböden werden in privaten oder öffentlichen Bereichen eingesetzt. Für diese Böden sind die Spannungswerte einer Person, die auf dem Fußboden geht, ausschlaggebend.
Leitfähiger Boden für ESD-Bereiche
Eine elektrostatische Entladung ist ein durch große Potentialdifferenz entstehender Funke oder Durchschlag, die an einem elektrischen Gerät einen kurzen, hohen elektrischen Spannungsimpuls bewirkt. Eine andere unerwünschte Folge kann die unkontrollierte Entzündung von brennbarem Gas sein. Ursache der Potentialdifferenz ist meist eine Aufladung durch Reibungselektrizität oder Influenz.
Der Schutz vor elektrostatischen Entladungen ist im Wesentlichen darauf gerichtet:
1. Vermeidung der Aufladung – unvermeidbare parasitäre Aufladungen zu minimieren, z. B. durch Ableiten und Erdung der Körper
2. Vermeidung schneller Entladungen – Entladungen können nie vermieden werden, es kann aber Vorsorge getroffen werden, damit es zu keinen schnellen Entladungen kommt und vorhandene elektrische Ladungen langsam, z. B. über einen hochohmigen elektrischen Widerstand, abfließen können.